Über 150 Besucher, darunter viele Kinder, nutzten bei freiem Eintritt die neue touristische Attraktion und ließen sich in geselliger Runde vom Spiel mit Schläger und Ball gefangen nehmen. In der aufgestellten Spendenbox landeten 315 Euro. Zur Stärkung gab es in der Pergola Deftiges, das bereits am frühen Mittag ausverkauft war. Die zur Eröffnungsfeier gestifteten 50 Kuchen und Torten fanden regen Zuspruch. Im großen Spendenglas klingelte es mit 1.135 Euro kräftig. Die erzielte Summe von insgesamt 1.450 Euro ist für die Opfer der Flutkatstrophe im Ahrtal gedacht und soll gezielt umgesetzt werden, dabei ist besonders an Kinder gedacht.
Der Ortsbürgermeister ließ bei der Eröffnung die Geschichte der in den siebziger Jahren erbauten Mini-Golfanlage, damals „Aushängeschild“ und beliebter Treffpunkt von Bürgerschaft und Besuchern bis in 2010, Revue passieren. Danach nicht mehr so „in“, geriet die Anlage in Vergessenheit, nagte an dieser der Zahn der Zeit und war das Bauwerk kein Schmuckstück mehr. Die Gemeinderatsfraktionen steuerten jedes Jahr den Gewinn des Mai-Festes in die zweckgebundene Rücklage für die Renovierung bei. Über die Jahre kam so eine kleine Summe zusammen.
Allein mit etwas Farbe und einer gründlichen Reinigung am Zustand etwas zu verändern, reichte jedoch nicht aus, wie sich herausstellte. Außerdem ergab eine Prüfung, dass die Bahnen asbesthaltig waren. Der Gemeinderat beschloss den Abbau der Anlage. Der marode Zaun und die Metallgestellte wurden von Bürgern weggeräumt. Was zurückblieb, war eine holprige Freifläche und an eine Neugestaltung als Mini-Golfanlage nicht zu denken, weil zu teuer.
Das Jahr 2016 brachte dann die „Wende“, begeisterte Baufachmann Tom Heinemann mit der Alternativlösung einer „Adventure-Golfanlage“. Bei der Geburt der Idee habe damals jedoch keiner erahnen können, welche Probleme sich auftun würden und es sich manchmal um einen „Kampf gegen Windmühlen“ drehte, verdeutlichte Pein.
Zum Bauleiter ernannt, erläuterte der heutige Ortsbeigeordnete Tom Heinemann Details, die von der Geburt bis zum heute eröffneten „Glanzstück“ der Luftkurgemeinde reichten. Dem dazu ehemals gebildeten Arbeitskreis gehörten Andreas Pein, Wolfgang Petry und Tom Heinemann an, mit den jeweiligen Zuständigkeiten, Vereine, Behörden, Bauleitung/Planung. Eins war klar, dass die Rücklagen von 5.000 Euro für ein solches Projekt nicht ausreichen. Die Vereine wurden angesprochen und zeitgleich durch den damaligen Ortsbürgermeister Thomas Iraschko der Zuschussantrag über 30.000 Euro bei der LAG Pfälzerwald eingereicht. Der Eppenbrunner Architekt Volker Wilhelm erstellte kostenlos den Plan für den später bewilligten Zuschuss. Im Oktober 2019 gingen die Vorarbeiten los und hatten durch die Vereine bis Jahresende einen stolzen Zustand erreicht.
Die Corona-Pandemie bescherte in 2020 dann aber gleich zweimal den totalen Stillstand, ließ sich dadurch der gesteckte Zeitplan nicht einhalten. Auf Anfrage beim Innenministerium wurde die Zuschussfrist verlängert, was eine Riesenerleichterung bedeutete. In 2021 wurde dann „Vollgas“ gegeben. Ein paar mehr Anpacker wären bei den Arbeitseinsätzen schon wünschenswert gewesen, so Heinemann in der Funktion als Bauleiter.
Bei der Verwirklichung der Adventure Golfanlage wurden zirka 2.800 ehrenamtliche Arbeitsstunden erbracht und 35.000 Euro verbaut, ohne die Investitionen der Vereine oder Spenden Privater, zum Teil auch von denen die es bauten.
Heinemann listete alphabetisch die Namen der unermüdlichen Anpacker auf. Zu diesen gehörten Andreas Bensch, Frank Dzemski, Günter Fiege, Jonas Heinemann, Sascha Kelsch, Roland Matzohl, Holger Orschel, Andreas Pein, Michael und Conny Persang, Wolfgang Petry, Roland und Gaby Ruprecht, Jens Schuster, Timo Schwarz, Roswitha Spieß, Roland Geißler und als Motor des Vorhabens Tom Heinemann. Dabei erwähnte Heinemann die Familien, die im Hintergrund alles erledigten was ansonsten zuhause liegen geblieben wäre. Einen besonderen Dank richtete er an Bürgermeisterin Silvia Seebach und Verwaltungsmitarbeiter Martin Kuntz, der stets ein offenes Ohr hatte und sich Zeit nahm, wenn diverse Fragen auftauchten. Dank gab es an das Architekturbüro Volker Wilhelm und allen weiteren Beteiligten bei der Umsetzung der „Adventure Golfanlage“. Die Abreißblöcke für das Golfspiel hatte die örtliche Gastronomie sowie der Fremdenverkehrs- und Kneippverein gesponsert. Heinemann appellierte eindringlich, das touristische Aushängeschild der Luftkurgemeinde Eppenbrunn in Ehren zu halten und äußerte die Hoffnung, dass dieses von Vereinshand und damit von der Bürgerschaft gestemmte Projekt von Vandalismus verschont bleibt. Bürgermeisterin Silvia Seebach zollte Anerkennung für die ehrenamtlichen Leistungen und sprach ein Hoch auf die geschaffene schöne Anlage im Freizeitpark der Luftkurgemeinde Eppenbrunn aus.
Für das Mini-Golfspiel sind am Park-Kiosk Schläger, Bälle und Spielkarte gegen eine Gebühr von 3,50 Euro (Erwachsene) und zwei Euro (Kinder) auszuleihen. Kiosk-Pächterin Khalida Aout-Henseler hat täglich von morgens zehn Uhr bis abends 22 Uhr geöffnet.