Ob „Salut“ oder „Bonjour“, „Guten Morgen“ oder „Hallo“:
In der Kita in Liederschiedt ist es ein bunter Mix französischer und deutscher Sprache, der den Alltag begleitet. Seit 1995 steht die Kita in dem französischen Ort Kindern aus Frankreich und Deutschland offen. „Ich freue mich sehr, dass nun eine gemeinsame Lösung gefunden ist, damit diese großartige Einrichtung auch in Zukunft ihre wertvolle pädagogische Arbeit im Sinne der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und interkulturellen Verständigung fortsetzen kann“, so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig anlässlich der Bekanntgabe einer weiteren Projekt-Förderung der Kita in Höhe von 20.000 Euro.
Die Kita wird von Kindern aus den französischen Gemeinden Liederschiedt, Haspelschiedt und Roppeviller sowie auf deutscher Seite aus den Gemeinden Schweix und Hilst, die zur Verbandsgemeinde Pirmasens-Land gehören, besucht. Die Verbandsgemeinde ist zugleich Träger der Einrichtung und damit für die personelle, organisatorische und konzeptionelle Ausgestaltung des Angebots vor Ort zuständig. Die Kita besteht aus einer deutschen und aus einer französischen Gruppe.
Von Seiten des Landes Rheinland-Pfalz wird die Kita im Rahmen des Kita-Gesetzes regulär gefördert. Das bedeutet, dass das Land knapp die Hälfte der Personalkosten für die Betreuung der Kinder auf deutscher Seite trägt.
Aufgrund der besonderen, grenzüberschreitenden Konzeption des deutsch-französischen Kindergartens Liederschiedt besteht ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf, der weder von der Verbandsgemeinde noch von den betroffenen Ortsgemeinden allein oder gemeinsam getragen werden kann.
Kommunen und Land sowie die jeweiligen Partner auf französischer Seite haben daraufhin gemeinsam Lösungen gesucht und gefunden. Die Kita wird nun einen Antrag für das Programm INTERREG VI a der EU stellen. Damit hat sie die Chance, zusätzliche Mittel zu bekommen und vor allem auf ihre tolle Arbeit aufmerksam zu machen. Das Land unterstützt über die Förderung der Personalkosten hinaus zudem die Bewerbung für das INTERREG-Programm mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von 20.000 Euro. Damit sind die Gemeinden entlastet und die Kita hat langfristig Planungssicherheit.
„Der Kindergarten Liederschiedt ist ein gelebtes Beispiel für die deutsch-französische Freundschaft, welches in dieser Form in Rheinland-Pfalz einmalig ist. Ich bin sehr froh, dass es durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten gelungen ist, für eine gesicherte Zukunft dieses Leuchtturmprojektes zu sorgen“, so Bürgermeister Klaus Weber. Der zuständige 1. Kreisbeigeordnete des Kreises Südwestpfalz, Peter Spitzer, zeigte sich ebenfalls sehr erfreut: „Einfach schön, dass durch gemeinsames Streben und die Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz der Fortbestand der bilingualen Kita bzw. der École maternelle franco-allemande im Herzen Europas in Liederschiedt gesichert ist und die Erfolgsgeschichte eines gelebten deutsch-französischen Miteinanders auch zukünftig Bestand hat.“
Ein besonderer Dank für den Einsatz zur Zukunftssicherung der Kita Liederschiedt geht laut Bürgermeister Klaus Weber an die Referatsleiterin für das Kindergartenwesen in Rheinland-Pfalz, Frau Karen Schönenberg, an die zuständige Abteilungsleiterin im Bildungsministerium, Frau Barbara Reinert-Benedyczuk, an den Landtagsabgeordneten Christof Reichert und die Europaabgeordnete Christine Schneider, an die Ortsbürgermeister von Schweix und Hilst sowie an die entsprechenden Stellen auf französischer Seite.
„In der Kita Liederschiedt gibt es nicht nur regulär eine französische und eine deutsche Gruppe. Mittlerweile besuchen auch französische Kinder die deutsche Gruppe“, so Ministerin Hubig. „Das zeigt, wie stark unsere beiden Länder, Sprachen und Kulturen und die Menschen, begonnen bei den Kleinsten, verschmelzen und wie toll die Arbeit ist, die diese Kita leistet. Mit der Bewerbung für das INTERREG-Programm wird diese Arbeit mehr Sichtbarkeit bekommen und kann so Vorbild für andere werden.“
Zum Hintergrund: Das Programm INTERREG VI a
INTERREG ist ein Programm der Europäischen Union, mit dem Kooperationen in benachbarten Grenzregionen gefördert werden. INTERREG VI a ist der sechste Teil des Programms, das seit insgesamt mehr als 30 Jahren besteht. Es fördert Vorhaben im Zeitraum von 2024 und 2028.