Dass es in Ruppertsweiler und dessen Umgebung seit Jahren sichtbar sauberer ist, dafür sorgt ein Rentner aus der Straße Zur Wappenschmiede. Nicht umsonst hat ihm der örtliche Natur- und Vogelschutzverein, dem Heinrich Wallitt nach seinem Renteneintritt im Jahr 2021 beigetreten ist, eine Seite in seiner Festschrift zum 25jährigen Jubiläum im letzten Jahr gewidmet, und zwar mit der Überschrift „Der Saubermann von Ruppertsweiler“.
Etwa dreimal die Woche ist er mit seinem „Umwelt-Bike“, aber auch zu Fuß, im Ort und seiner Umgebung unterwegs, um das einzusammeln, was wenig umweltbewusste Mitmenschen achtlos oder bewusst in öffentlichen Anlagen, an Straßenrändern oder an Waldwegen und Rastplätzen hinterlassen haben. Dazu hat er sich auf der rechten Seite seines Gepäckträgers einen speziellen Behälter installiert, in den ein Müllsack hineinpasst, in den er bei seinen Fahrten so nach und nach mit Hilfe einer Zange den kleineren Unrat befördern kann.
In Absprache mit dem Ortsbürgermeister bringt er die vollen Restmüllsäcke mittwochs zum gemeindlichen Bauhof. Die Gemeindearbeiter befördern diese dann donnerstags zur Müllsammelstelle nach Lemberg. Zudem sorgen sie dafür, dass alles, was er ihnen an größeren illegalen Ablagerungen meldet, beseitigt wird. Seine „Kundschaftertätigkeit“ ist auch der zuständigen Stelle bei der Kreisverwaltung bekannt und wird entsprechend geschätzt. Das geschieht auch beim Verein, dem er angehört. Nicht umsonst hat man ihm die Zange und eine gelbe Warnweste mit dem Vereinslogo und der Rückenaufschrift „Naturschutz fängt vor deiner Haustür an“ gestiftet.
Geboren wurde der agile 65Jährige als sechstes von 11 Kindern in Trulben. Dort besuchte er auch die Schule, um danach in die Hauptschule Vinningen zu wechseln. Nach seinem Schulabschluss begann er eine Lehre bei Kömmerling in Pirmasens und war danach 49 Jahre lang in der Logistikabteilung des Betriebs tätig. Aktiv begleitete er die zunehmende Digitalisierung. Als die Berufstätigkeit schließlich endete, hielt er nach einer neuen Beschäftigung Ausschau und fand diese dann beim Natur- und Vogelschutzverein, in dem er sich ehrenamtlich auf seine Weise der Umweltpflege annahm.
Seine Frau, mit der er in zweiter Ehe verbunden ist, unterstützt ihn voll und ganz. Auch sie kann es ganz und gar nicht leiden, dass durch rücksichtslose Menschen die Natur immer wieder durch Unrat beeinträchtigt wird. Verständnis hat sie auch dafür, dass ihr Ehemann seinen Ruhestand sinnvoll ausfüllen möchte. Gesundheitlich bedingt kann er das nicht mehr mit den Freizeitbeschäftigungen von früher, wie Rad- und Skitouren. Dafür sieht man ihn öfter beim Pilzesammeln. Aktiv ist er auch bei der PWV-Ortsgruppe Lemberg, allerdings nur noch bei den kurzen Mittwochswanderungen. Auch der rege Kontakt mit den beiden Kindern aus erster Ehe wird von ihm gepflegt.
Mit von der Partie ist er natürlich auch bei allen Aktivitäten seines Vereins, so auch bei der alljährlichen „Säuberungsaktion rund um Rubberschwiller“ sowie bei der Betreuung des Premiumwanderwegs „Arius-Tour“, für den der Verein die Patenschaft übernommen hat. Auf jeden Fall hat er vor, auch weiterhin nicht zuhause herumzusitzen und bei der Hausarbeit seiner Gattin im Wege zu stehen. So hofft er und zusammen mit ihm auch der Verein, dass er seine selbstgewählte Rolle als „Saubermann“ noch lange ausüben kann, zum Wohle der Umwelt und damit auch zum Gemeinwohl.