Drei Jahre lang tat sie dies, machte aber gleichzeitig in ihrem Heimatort Werbung für die Gründung einer eigenen Ortsgruppe. Sie gewann auf diese Weise etliche Mitstreiterinnen und stieß insbesonders bei Rita Speer auf weit offene Ohren. So kam es schließlich im November 1982 im damaligen Café Herweck zur Gründung des Landfrauenvereins Vinningen. Im Rahmen der Gründungsversammlung wurde Maria Bressel zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Als Gründungsvorsitzende ging Rita Speer ans Werk.
Der Gründungsort wurde auch zum Vereinslokal, zu Kochkursen trafen sich die Teilnehmer in der Küche der Konrad-Adenauer-Schule, zu sonstigen Veranstaltungen im Vereinssaal Alte Schule. Bei örtlichen Ereignissen von Gemeinde oder Vereinen wurden frischgebackene Waffeln angeboten, beim ersten Mal mit privaten, danach mit einem professionellen Waffeleisen zubereitet. Nachdem dieses Angebot zunehmend Zuspruch erhielt und mit der Zeit zu einer Art Aushängeschild für die Landfrauen wurde, arbeitet man bis heute mit drei solchen Geräte.
Als sich Rita Speer Anfang des neuen Jahrtausends zurückzog, übernahm Maria Bressel die Kapitänsrolle des Vereinsschiffs, auf dem sich inzwischen auch zahlreiche Mitglieder aus den Nachbargemeinden betätigten. Sie unternahm alles, um weiterhin auf gutem Kurs zu bleiben. Dazu gehörten die Aktivitäten beim alljährlichen Landkreis-Pflegekindertag in und vor der Felsalbhalle, die einwöchigen Reiseveranstaltungen per Bus, die in Zusammenarbeit mit Irmgard Caron organisiert wurden, sowie die regelmäßige Busfahrt zu einem Weihnachtsmarkt.
Highlight in den Augen von Maria Bressel war jedoch der Auftritt der Mainzer Hofsänger anlässlich des 30jährigen Vereinsjubiläums im Jahr 2012. Nach erfolgreicher Bewerbung der Vereinsführung kam es am 13. Oktober 2012 zu diesem spektakulären Ereignis in der Felsalbhalle, gesponsert von Lotto Rheinland-Pfalz. Der Erlös des Benefizkonzerts, das heißt Eintrittsgelder und Spenden, ging an zwei Stellen: 7 000 Euro an das Pirmasenser Hospiz „Haus Magdalena“ und 5 000 Euro an das örtliche Kulturzentrum „Alte Kirche“.
Die Aufmerksamkeit des Landesverbandes hatte der Verein aber schon im Jahr 2006 auf sich gezogen, und zwar mit einer besonders erfolgreichen Mitglieder-Werbeaktion, die dann auch mit einem Preis bedacht wurde. Als Maria Bressel nach zehn Jahren nicht mehr für den Vorsitz kandidierte und seitdem nur noch im Ausschuss tätig ist, ernannte sie der Verein zum Ehrenmitglied. Zwei Jahre später, im Jahr 2016, wurde ihr die Landesehrennadel verliehen. Inzwischen kann sie auf 45 Jahre Landfrauenaktivität zurückblicken und hat immer noch nicht genug. Es gibt also Gründe genug für die Dorfgemeinschaft, Maria Bressel Dank auszusprechen.
Intensiviert beziehungsweise neu aufgegriffen hat sie in den letzten Jahren auch ihr kommunalpolitisches Tun. Angefangen hat dieser Einsatz im alten Jahrtausend als Mitglied in gemeindlichen Ausschüssen, vorgeschlagen jeweils durch die CDU. Nach einer langen Pause trat sie dann 2019 erstmals für die FWG an und konnte ein Mandat erringen. Bei der jüngsten Kommunalwahl stand sie erneut auf der FWG-Liste und zog zum zweiten Mal in den Gemeinderat ein.
Unabhängig von irgendwelchen Zugehörigkeiten hilft sie darüber hinaus bei gemeindlichen Veranstaltungen wie Seniorentag, Sommerfest und Weihnachtsmarktbei der Bewirtung mit. Das tut sie auch bei geselligen Angeboten des örtlichen Männerchors, wo man sie jeweils hinter der Kuchentheke sieht.
Vor allem der Landfrauenverein, aber auch die Kommunalpolitik und die Mithilfe bei geselligen örtlichen Veranstaltungen füllen die Freizeit von Maria Bressel.