Tourismus und Kultur in der Urlaubsregion "Pirmasens-Land"

Angriff und Verteidigung

Angriff und Verteidigung

Auf hohem Fels:

Die Burgen des Mittelalters lagen oft unzugänglich auf steilen Felsspornen. Von dort oben hatten die Burgherren nicht nur die Übersicht über weite Teile der Umgebung, im Falle eines Konflikts waren die Burgen auch gut zu verteidigen.

Strategische Bauten:

Nach Möglichkeit legten die Burgherren ihre Verteidigungsanlagen so an, dass die starken Mauern unmittelbar an den Felswänden ansetzten. So konnte man diese Teile der Burg mit relativ geringem Aufwand verteidigen. Der Felsen als Basis verhinderte, dass die Mauern untergraben und so zum Einsturz gebracht werden konnten. Die Mauern waren häufig in regelmäßigen Abständen, mindestens aber an strategisch wichtigen Stellen - den Ecken zum Beispiel - mit Wehrtürmen verstärkt. Von hier aus ließen sich Angriffe gezielter abwehren. Die Auskragungen ermöglichten den Bogen- und Armbrustschützen ein weites Schussfeld. Außerdem konnte man von hier aus die Angreifer einfacher mit Pech, heißem Öl oder kochendem Wasser abwehren.


Die Schwachstelle: Das Tor

Die schwächste Stelle einer Burg war in der Regel das Eingangstor, das deshalb mit mehreren Mauern hintereinander, mit einem Turm, mit Zugbrücke, Fallgitter oder Wassergraben zusätzlich gesichert war. Bei der Burg Lemberg zum Beispiel sind drei Tore hintereinander angeordnet.


Besatzung:

In Friedenszeiten waren nur wenige Männer zur Sicherung der Burg abgestellt. Im Kriegsfall allerdings zog der Burgherr alle Leute, die er bekommen konnte, zur Verteidigung zusammen. Bis ins 14. Jahrhundert hinein waren das vorwiegend befreundete, untergebene Ritter, später dann boten auch Söldnertruppen ihre Dienste an. Das größte Problem war die Versorgung der Besatzung einer Burg. Denn weil die Angriffe häufig in eine länger andauernde Belagerung übergingen, wurden Essen und Trinken schnell knapp. Eine gute Vorratshaltung war deshalb ebenso wichtig wie feste Mauern, um dem Gegner stand zu halten.

Belagerung:

Der Angreifer richtete sich häufig gleich auf eine längere Belagerung ein. Er konfiszierte die Lebensmittel in den umliegenden Dörfern und schnitt die Burg von Zulieferungen ab, um die Insassen auszuhungern. Gegen die herabprasselnden Pfeile, Steine und sonstigen Geschosse sicherte er sich mit hölzernen, oft transportablen Palisaden. Mit ihnen konnte er möglichst dicht an die Mauern herankommen, um seine Belagerungsmaschinen in Stellung zu bringen: Große Steinschleudern (sogenannte Bliden), Rammböcke, Katapulte.


Schießpulver:

Mitte des 13. Jahrhunderts fand das Schwarzpulver seinen Weg nach Europa. Spätestens im 15. Jahrhundert waren dann Kanonen und Gewehre die entscheidenden Waffen bei Angriff und Verteidigung.

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