Tourismus und Kultur in der Urlaubsregion "Pirmasens-Land"

Metallverarbeitung

Metallverarbeitung

Haltbarer als Holz:

Für die Gewinnung und Verarbeitung von Metallen bildete sich im Mittelalter mit der Zeit eine ganze Reihe hochspezialisierte Berufe heraus. Ihre Produkte spielten eine zentrale Rolle im täglichen Leben und waren hochbegehrt, weil sie - anders als Holz - in den oft feuchten Häusern haltbarer waren.

Die Spezialisten:

Kupferschmiede stellten das tägliche Gebrauchsgeschirr her, Kochtöpfe und Kessel für den normalen Haushalt, aber auch große Bottiche zum Beispiel für die Bierbrauer; Hufschmiede waren für das Beschlagen der Pferde zuständig, Zeug- und Zirkel-schmiede für das Fertigen von Werkzeugen wie Zirkel, Sägen, Zangen oder Bohrer; Drahtzieher lieferten das Ausgangsmaterial für Nägel, Nadeln, Ketten und Harnische, die dann wiederum von Nadlern und Nagelschmieden endgefertigt wurden; Schlosser gehörten zu den Kleinschmieden und stellten Tür-, Vorhänge- und Truhenschlösser her; Klempner fertigten Eimer, Trichter und Flaschen aus Blech für den alltäglichen Hausgebrauch; Gürtler arbeiteten vorwiegend mit Bronze, ihre Produkte waren kleine Haushaltsgegenstände wie Gabeln und Löffel; der Zinngießer fertigte Kannen und Trinkgefäße, der Gelbgießer war für die Verarbeitung von Messing zuständig.


Gold und Silber:

Bereits im 12. Jahrhundert spezialisierten sich Goldschmiede auf die Herstellung von wertvollem begehrtem Schmuck. Sie verarbeiteten aber auch Silber zu Trinkgefäßen, Tafelgeschirr und Besteck für die Haushalte der Adeligen und der reichen Kaufleute. Auch Kelche, Monstranzen und andere sakrale Gegenstände für Kirche und Klerus entstanden in den Werkstätten der Goldschmiede. Der Goldschlager war wiederum ein eigenständiger Beruf, er stellte Blattgold her, das dann im Textilgewerbe, in der Buchbinderei, im Kunstmalerhandwerk oder in der Bildhauerei weiterverwendet wurde.


Neue Techniken:

Nun war Eisen nicht gleich Eisen, je nach Mischung der Bestandteile war es von unterschiedlicher Qualität. Die Schmieden waren deshalb auch der Ort, wo neue Techniken entwickelt wurden, neue Legierungen, damit insbesondere die Waffen härter und durchschlagskräftiger wurden. Das wurde vor allem mit dem Aufkommen des Schwarzpulvers immer wichtiger, damit die gegossenen Gewehr- und Geschützrohre dem Druck standhielten und nicht barsten. Aber auch die Kleriker legten für ihre Kirchenglocken Wert auf einen guten, reinen Klang.

Der Burgschmied:

Jede Burg - auch die in Lemberg - verfügte über eine eigene Schmiede. Der Schmied hatte die Gegenstände für den alltäglichen Gebrauch herzustellen, war aber auch für die Waffen zuständig. Besonders reiche Adelige ließen sich ihre Rüstung jedoch von berühmten "Plattnern" machen und teilweise von weither liefern.

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