Größte seitherige Investition in die Wasserversorgung mit 3,9 Millionen


Es kostete 3,9 Millionen Euro und ist seit drei Jahren in Betrieb. Corona nannte unser Bürgermeister Klaus Weber in Anwesenheit seiner Vorgängerin Silvia Seebach als Hauptgrund, weshalb es zu dem späten Einweihungstermin für das unter ihrer Leitung entstandene Werk kam.


In Anwesenheit von vielen Politikern, Behördenvertretern sowie beteiligter Fachbüros und Firmen, aber auch Bediensteten der Werke und der Verwaltung erklärte Weber, dass Zielvorgaben für die zukünftige Wasserversorgung die Wirtschaftlichkeit und die Versorgungssicherheit gewesen waren.

Erste Studien hätten es nach der Schilderung von Ingenieur Martin Breitsch vom Ingenieurbüro Dilger aus Dahn bereits 1983 gegeben und die ersten fertigen Entwürfe im Jahre 2010. Nach dem Einreichen der Planung 2015 an die SGD Süd sei ein Jahr nach der Genehmigung Ende 2017 der obligatorische Spatenstich vollzogen worden. Lediglich zweieinhalb Jahre habe die Bauzeit betragen. Coronabedingt sei dann die Inbetriebnahme vor drei Jahren am 1. September 2020 erfolgt.


Das Gebäude, für das 3,9 Millionen Euro investiert wurden, hat sichtbar lediglich ein Erdgeschoss aus. Grund ist, dass in die Tiefe gebaut wurde, denn unter dem Erdgeschoss befinden sich zwei unterirdische Geschosse mit insgesamt 6,5 Metern. Selbst dem Naturschutz wurde Rechnung getragen, indem man sich mit dem Bibervorkommen arrangierte und dem Fledermausvorkommen Rechnung trug, indem man Kästen für diese am Gebäude installierte. Letztlich resümierte Herr Breitsch: „Die Einwohner haben bei der Umstellung der Wasserversorgung vom alten auf das neue Wasserwerk gar nichts mitbekommen“.

Aus zwei Tiefbrunnen sowie der Vinninger und Winzler Quelle werden pro Stunde nach Ingenieur Breitsch 120 Kubikmeter Rohwasser gefördert. Dadurch betrage die maximale Förderung 2.400 Kubikmeter. Insgesamt würden pro Jahr 570.000 Kubikmeter Trinkwasser nach der Aufbereitung über die Ultrafiltration und Entsäuerung bereitet. Dieses werde unter Überwindung einer Höhendifferenz von 190 Metern zum Hochbehälter Kettrichhof gepumpt. Von hier aus werden 10.800 Einwohner mit Trinkwasser versorgt. Dazu zählen nicht die Einwohner von Eppenbrunn, die noch ein eigenes Wasserwerk und auch schon eine eigene Leitung zum Hochbehälter Kettrichhof haben. Auch sei ein Verbund mit der Stadt Pirmasens gegeben.


Das neue Wasserwerk für 12.000 Einwohner hat nach Weber je nach Jahreszeit einen täglichen Bedarf von 1.800 bis 2.000 Kubikmeter. Um allen Ansprüchen gerecht zu werden, bedurfte es der Investition von 3,9 Millionen Euro. Davon entfielen 1.760.000 Euro auf das Gebäude, 880 000 Euro auf die Anlagentechnik sowie 533.000 Euro auf die Elektronik. Die Baunebenkosten beliefen sich auf 727.000 Euro. Nach einem Dank an Werkleiter Alexander Röckel, der seinerseits den Mitarbeitern als „Rettungsdienst des Wasserwerkes“ nach weiteren Schilderungen zum Bau dankte, sagte Weber: „Unser Trinkwasser braucht sich hinter dem auf dem Markt befindlichen Mineralwasser nicht zu verstecken. Ich empfehle ihnen, Leitungswasser zu trinken“.

Landrätin Dr: Susanne Ganster ging auf die Überwachung des Trinkwassers durch das Gesundheitsamt des Landkreises und auf das hohe Gut des Wassers ein. Wenn es nicht funktioniere, sei der Aufschrei bei der Bevölkerung groß. Sie wünschte dem neuen Wasserwerk eine immer gute Wasserqualität und einen störungsfreien Betrieb. Für die Stadt Pirmasens gratulierte Bürgermeister Michael Maas. Für ihn sei die Feierstunde bis zu seinem Grußwort sehr emotional in Erinnerung an seine Schulzeit in der verbundenen Grundschule Trulben-Kröppen gewesen. Er ging auf ein seitheriges harmonisches Miteinander von Stadt und Verbandsgemeinde ein und versicherte, dass die Stadt Pirmasens weiterhin bemüht sei, das Wasserschutzgebiet für das neue Wasserwerk zu sichern.


Während Bürgermeister Weber noch beim offiziellen Rundgang durch das neue Wasserwerk mit Wassermeister Peter Haag war, sich andere der Geladenen stärkten, kamen die ersten Besucher zum rund vierstündigen Tag der Offenen Tür mittels Shuttle-Service ab der Pirmasenser Biogasanlage. Viele ließen sich informieren, wo ihr täglich frisches Trinkwasser herkommt. Geschmacksproben durften dabei nicht fehlen. Für die kleinsten Besucher gab es ein buntes Unterhaltungsprogramm. Dazu zählten auch Wasserspiele.


Herr Bürgermeister Weber bedankt sich ausdrücklich bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Werke und der Verwaltung, die diese Veranstaltung während des laufenden Betriebes geplant und gestaltet haben.