Beim Seniorentag der Ortsgemeinde Kröppen am ersten Adventsonntag des Jahres 2023 im katholischen Pfarrheim, in Anwesenheit von rund einem Drittel der 121 Einwohner über 70 Jahren sowie dem die Bewirtung durchführenden Ortsgemeinderat, gab es nach Ortsbürgermeister Steffen Schwarz einen ganz besonderen Moment, den es so in der Geschichte Kröppens noch nicht gab. Das alles hatte maßgeblich mit einem 82-jährigen Mann zu tun, der unter den Besuchern weilte und nicht wusste, was gleich auf ihn zukommen sollte. Es war Willi Lehmann, der seit vielen Jahrzehnten engagiert und mit viel Herzblut für seine Gemeinde Kröppen, ob als Bürgermeister, Gemeinderat, im Verein oder einfach als Bürger „Hervorragendes“ geleistet hat. Jeder kennt ihn und schätzt ihn.
Ortsbürgermeister Steffen Schwarz, dessen allzu früh verstorbener Vater Ottmar Schwarz Nachfolger von Lehmann im Ortsbürgermeisteramt im Jahre 2004 wurde, bat Lehmann zu sich und wandte sich an ihn persönlich: „Willi, Du hast in Deinem Leben viele Auszeichnungen erhalten, viele wichtige Menschen getroffen. Eine Auszeichnung jedoch kann nur ich Dir verleihen. Ich und der Ortsgemeinderat denken, dass es auch höchste Zeit ist, dass Kröppen seinen ersten Ehrenbürger in der Geschichte erhält. Du bist es. Herzlichen Glückwunsch!“
Was folgte, war die Überreichung der Verleihungsurkunde, die folgenden Wortlaut hat: „Im Namen der Ortsgemeinde Kröppen ernenne ich Herrn Willi Lehmann in Anerkennung und Würdigung seiner besonderen und langjährigen Verdienste um die Gemeinde und ihre Einwohner zum Ehrenbürger der Ortsgemeinde Kröppen“.
Viele wussten es schon seit geraumer Zeit, dass der 82jährige frühere Kommunalbeamte und hauptamtliche Kreisbeigeordnete a.D. in der über 750jährigen Geschichte der Ortsgemeinde zu deren ersten Ehrenbürger wird. Das erfuhr er selbst erst am Sonntagnachmittag beim gut besuchten gemeindlichen Seniorennachmittag, als in dessen Verlauf weitere Gäste eingetroffen waren und Ortsbürgermeister Steffen Schwarz ihn zu sich an den Rednertisch bat. Nach Herausstellung der wesentlichen Verdienste, die dazu geführt hatten, dass der Ortsgemeinderat am 23. November ‘23 einstimmig die Verleihung der Ehrenbürgerschaft beschloss, überreichte Schwarz Lehmann die Verleihungsurkunde. Gemeindearbeiter und Ratsmitglied Klaus Herweck händigte zudem in Anwesenheit des die Bewirtung der rund 40 anwesenden Senioren durchführenden Ortsgemeinderates zudem einen Präsentkorb. Schwarz hob hervor, dass Lehmann sich seit vielen Jahrzehnten engagiert und mit viel Herzblut für die Gemeinde Kröppen, ob als Bürgermeister, Gemeinderat, im Verein oder einfach als Bürger eingesetzt hätte. Maßgeblich habe er dazu beigetragen, den Kindergarten aufzubauen und ihn als Aushängeschild der Gemeinde zu machen. 15 Jahre habe er die Geschicke der Gemeinde geleitet und seine Ideen und Erfahrung zum Wohle der Einwohner eingebracht. Nicht nur bei der 750-Jahrfeier und beim Windparkfest habe er sich engagiert, sondern auch in seinen ersten Ortsbürgermeisterjahren als Ansprechpartner zur Verfügung gestanden. Zu Lehmann unmittelbar gewandt, der damit nicht gerechnet hatte, unvorbereitet war und all dies erst einmal verdauen musste, Steffen Schwarz: „Es bedurfte dieses ganz besonderen Momentes, den es so in der Geschichte unserer Gemeinde noch nicht gab. Es war höchste Zeit, dass Kröppen seinen ersten Ehrenbürger erhält. Herzlichen Glückwunsch Willi“.
Die Laudatio hielt entgegen der Ursprungsabsicht von Schwarz nicht der frühere Landrat Hans-Jörg Duppré, sondern eine frühere Auszubildende bei der Stadtverwaltung Pirmasens zu Zeiten, als Lehmann dort Personalchef war. Es war die Arbeitgeberin von Schwarz, die Wahlkreisabgeordnete im Deutschen Bundestag, Angelika Glöckner aus Lemberg. Eingehend auf Lehmanns große Leidenschaften Fußball und Politik sagte sie: „Du warst und bist ein Teamplayer. Den Blick für das Große und Ganze, das Eintreten für die Gemeinschaft, unterschiedliche Positionen im Blick haben, um dann im entscheidenden Moment aus der besten Position heraus einen Treffer zu landen, damit möglichst viele Menschen etwas davon haben und sie damit zufrieden zu machen. Das kennzeichnet Deine Arbeit“. Das Wohl der Menschen, die funktionierende Gemeinschaft, das sei nach Glöckner immer das Wichtigste gewesen und ziehe sich wie ein roter Faden durch die Fülle seiner Ehren- und Hauptämter. Danach skizzierte sie die wichtigsten Stationen auf. Als Resümee hielt Glöckner fest, dass Lehmann, ganz gleich, ob als ehrenamtlicher Kommunalpolitiker, Sportler und Vereinsfunktionär, wie auch als Sozialdemokrat ein fairer Teamplayer gewesen sei. Als Familienmensch immer in der Heimat im Kreise von Ehefrau und Kindern geblieben, hätten bei ihm Fairness und Teamgeist immer im Vordergrund gestanden. Glöckner: „Ein Beispiel und Gradmesser auch für viele, die nach dir gekommen sind und noch kommen werden. Die Ehre, die dir heute zu Teil wird, ist mehr als angebracht“. Abschließend zu Ortsbürgermeister Steffen Schwarz gewandt: „Steffen, es war die richtige Initiative der Ortsgemeinde, heute Willi Lehmann die Ehrenbürgerwürde zu verleihen“.
Weitere Rednerin und Gratulantin war die Einheimische und in Vinningen wohnhafte frühere Leiterin von Kröppens Gemeindekindergarten, Marlene Kabus. Sie schilderte den Werdegang der Kröpper Einrichtung seit dem Jahre 1983, die unter Lehmanns Tätigkeit im Amt des hauptamtlichen Kreisbeigeordneten im Sachbereich Jugend und Sport landesweit bei den Kindertagesstätten an erster Stelle lag und Vorbildfunktion hatte. Gratulant war auch Bürgermeister Klaus Weber. Er erinnerte daran, dass Lehmann als Sozialdezernent bei der Kreisverwaltung neun Jahre sein Chef beim Sozialamt gewesen wäre, die Zusammenarbeit durch die von Glöckner skizzierten Eigenschaften Lehmanns gut funktionierte und die Ortsgemeinde sich glücklich preisen könne, ob solch einer Persönlichkeit wie Willi Lehmann. Offizieller Gratulant war daneben auch der Protestantische Pfarrer des Luthersbrunn, Matthias Schröder. Zusammen mit Weber zeichnete dieser auch für musikalische und gesangliche Beiträge zur Ehrenbürgerverleihung verantwortlich. „Vielen Dank. Ich habe nicht damit gerechnet. Das muss ich erst verdauen“. Das waren die ersten Sätze seines Dankes des nach Worten ringenden ersten Kröpper Ehrenbürgers Willi Lehmann. Auch er ging auf Schwerpunkte seiner beruflichen und politischen Arbeit ein, dankte allen, die ihm die Ehre erwiesen hätten und erwiderte: „Ich bin und bleibe ein Kröpper“. Er bedankte sich beim Rat für seine Entscheidung und den früheren Räten, die unter ihm, seinem Nachfolger Ottmar Schwarz und dessen Sohn Steffen als heutiger Ortsbürgermeister dafür eintraten und dies aktuell tun, um den von ihm eingeschlagenen Weg zum Wohle Kröppens fortzuführen.